Naja, so gut wie. Zumindest kann ich jetzt nicht mehr so einfach aus. Ich hab heute auf meiner Bezirksstelle meinen Wunsch zur Anmeldung zur Notfallsanitäterprüfung am Samstag, dem 28. Juni in St. Pölten bekanntgegeben. Bleiben noch 45 Tage bis zum Tag X 🙂 45 Tage, in denen ich das perfektionieren werde, was ich im letzten Jahr so gelernt habe. 45 Tage bis zu dem Zeitpunkt, ab dem ich mich vielleicht “Notfallsanitäter” nennen darf 🙂
wuah…
Ein schlechter Tag
Der Vormittag war ruhig. Nachdem mir Karl-Heinz von der Nachtdienstmannschaft zwei neue Errungenschaften im NAW gezeigt hatte (Tuben u. Larynx-Masken), habe ich Auto gecheckt. Georg, SAN1, hatte auch schon Nachtdienst. Da die Nachtdienstmannschaft ein paar Mal ausgefahren ist, hat er in der Früh bei Dienstwecsel noch geschlafen.
Bis kurz vor halb zwölf war es ruhig. In diesem Moment habe ich ein Telefonat mit den Gesprächen “Wir fahren heut eh nix” beendet, als auf einmal der Alarm losging.
11:25: RD-9E1 (Kreislaufstillstand – Atemstillstand), im Stadtgebiet von St. Pölten. Der RTW hatte mit der Reanimation begonnen. Die Dame war 90 Jahre alt, hatte eine lange Geschichte an Vorerkrankungen und eine 24-Stunden Betreuung. Die Lage war aussichtslos, weshalb wir nach einiger Zeit die Reanimation beendeten und den Tod feststellen mussten.
Zurück am Stützpunkt.
Um halb eins ging erneut der Alarm los. Was da am Pager stand, wollten wir fast nicht glauben: schon wieder RD-9E1 (Kreislaufstillstand – Atemstillstand), diesmal in der St. Pöltner Umgebung.
Die Angehörigen und Nachbarn hatten auch schon per Anleitung der Leitstelle mit der Herzdruckmassage begonnen. Als wir eintrafen, war die RTW-Mannschaft schon bei der Reanimation. Der 54-jährige Mann war in der Wohnung liegend aufgefunden worden. Wie lange er dort schon lang, war unklar. Wir setzten die Reanimation fort. Trotz höchster Bemühungen war es uns nicht möglich, den Mann ins Leben zurückzuholen. Nach ungefähr einer Stunde ab Beginn der Laienreanimation mussten wir erneut den Tod eines Patienten feststellen. Was für ein Tag.
Zurück zum Stützpunkt, nachfüllen.
In der Zwischenzeit kam Daniel vorbei, um Georg und mich mit Mäci-Essen zu versorgen. Gottseidank hat Georg noch einen Cheeseburger extra bestellt, den ich dann gegessen habe. Mein McChicken war nämlich nicht im Sackerl dabei…
Um ca. 15:45 Uhr wurden wir zu einem RD-19C3 (Brustschmerzen – Herzschmerzen) gerufen. Die Dame hatte Herzrasen, die allerdings bei unserem Eintreffen schon wieder vorbei waren. Eine Herzmuskelschwäche war bekannt, die Dame hatte außerdem ein 24h-EKG vom Hausarzt bekommen. Der RTW transportierte sie ins KH St. Pölten.
Ich musste meinen Dienst schon um 17:00 Uhr beenden, da ich anschließend von 18:00 bis 20:00 Uhr noch meine Jugendstunde in Herzogenburg zu machen hatte. War ja klar, dass um 16:56 Uhr noch ein Einsatz reinkam. Zu diesem Einsatz konnte ich die Mannschaft nicht mehr begleiten.
NACA: -1 & Sonnenbrand
Es ist wiedermal Sonntag, 08:00 Uhr früh am NAW-Stützpunkt. Herta und ich treffen als erste der Tagdienstmannschaft gemeinsam ein. Nach etwas Morgenplauderei, war dann um ca. 08:30 Uhr auch schon die Zeit für unseren ersten Einsatz: RD-32D1 (Unklares Geschehen-Vermutete Lebensbedrohung)
Ein vorbeifahrender Autofahrer hat auf der A1 auf einem Pannenstreifen jemanden am Lenkrad liegen sehen, konnte aber nicht stehenbleiben und hat deshalb den Notruf gewählt. Beschrieben wurde uns der Standort in der Nähe der Betriebsumkehr Haindorf (Fahrtrichtung Salzburg von St. Pölten aus). Also machten wir uns auf den Weg dort hin. Der St. Pöltner RTW fuhr inzwischen in Richtung Wien auf die Autobahn auf, um auch in die andere Richtung zu suchen.
Bei der Betriebsumkehr angekommen, konnten wir dort kein Auto ausmachen. Auch bei der Rückfahrt in die andere Fahrtrichtung, war niemand auf einem Lenkrad hängend und am Pannenstreifen stehend zu finden.
Auch der St. Pöltner RTW fand in die andere Fahrtrichtung niemanden.
Somit also offizielles Einsatz-AUS.
Es ist natürlich mögilch, dass der Fahrer einfach nur etwas im Auto gesucht hat, dass diesen Eindruck geweckt hatte.
Zurück am Stützpunkt um kurz nach 09:00 Uhr.
Danach war es Zeit für eine Mannschafts- und Autoservicerunde. Die Notärztin der letzten 24 Stunden, Christine, haben wir zum Bahnhof gebracht, der NAW musste getankt werden und nicht zuletzt haben wir uns mit Frühstück versorgt.
Wieder am Stützpunkt, holte uns ein weiterer Alarm vom Frühstück weg: RD-17D1 (Sturz/Absturz-Gefährliche Körperregion)
Ein Herr, der angab bereits 2 Liter Wein getrunken zu haben (es war 10:00 Uhr), war gestürtzt und mit dem Kopf gegen eine Kante gefallen. Er hatte eine ca. 4 cm lange Rissquetschwunde am Kopf. Nach der Erstversorgung transportierte ihn der RTW in das nicht weit entfernte Krankenhaus.
Auf die Frage, welche NACA-Einstufung der betrunkene Herr denn bekommen würde, bekam Herbert als Antwort: “NACA? Das war NACA -1!”. Sehr amüsant 🙂
Nachdem wir dann um ca. 11:00 Uhr unser Frühstück abgeschlossen hatten und auch die Sonne schon unser Plätzchen draußen schön bestrahlte, war es Zeit für eine Runde “in der Sonne sitzen”. Nachdem uns nach ca. einer halben Stunde ziemlich heiß geworden war, gingen wir wieder hinein um uns etwas abzukühlen.
Unser Hunger war zu Mittag noch nicht sehr ausgeprägt, weshalb wir erst um 14:00 Uhr zu Kurti’s Kebap (ein Geheimtipp!) fuhren um uns mit Kebap, Fladenbrot und Pizza zu versorgen.
Nachmittag legten wir dann noch eine weitere Runde in der Sonne ein. Da es dann auch schon etwas fad wurde, entschlossen wir, Trivial Pursuit zu spielen (recht viel mehr Spiele sind sowieso nicht am Stützpunkt 😉 ). Peter versorgte uns in der Zwischenzeit noch mit einem Liter Eis.
Die Zeit verging so wesentlich schneller und bald war es auch schon 18:00 Uhr geworden und unser Dienst vorbei. Durch den Aufenthalt in der Sonne haben wir einiges an Farbe bekommen, mein rechter Unterarm und Herta sogar etwas zu viel – wir wurden etwas rot. So viel zum Thema “Selbstschutz” im NAW-Dienst 😉
Getauscht
Wie schon in einem der letzten Blogbeiträge berichtet, haben Daniel und ich überlegt, unsere Dienste am 26. bzw. 27. April zu tauschen.
Nun: gesagt, getan. Aber nicht nur, weil ich nun doch am Samstag Vormittag am Friedenslauf im Einsatz sein werde.
Daniel hat jetzt also am Samstag, den 26. April, mit Bernhard und Andreas Dienst, ich am 27. April mit Herbert und Herta.
280!
Um Punkt 18:00 Uhr (ich weiß, ich sollte etwas früher da sein, aber es ist leider knapp geworden) betrat ich den NAW-Stützpunkt. Ohne Uniform, dafür war keine Zeit mehr 😉 Also noch schnell umziehen.
So weit, so gut. Da kam auch schon der erste Einsatz:
18:08 Uhr: RD-31E1 (Bewusstlosigkeit – Ineffektive Atmung) im Stadtgebiet von St. Pölten. Als wir eintreffen ist der RTW bereits vor Ort. Die Dame finden wir bewusstlos am Boden liegend vor. Sie röchelt teilweise etwas, wird aber glücklicherweise nicht intubationspflichtig. Wir transportieren sie ins Krankenhaus.
Zurück am Stützpunkt um ca. 18:45 Uhr, Material nachfüllen.
Danach haben wir uns mit einem neuen Medikament am NAW vertraut gemacht: Angiox
Weil wir ihn nicht oft brauchen und deshalb nicht so in Übung damit sind, haben wir uns auch den Perfusor dann nochmal genauer angesehen.
Etwas später am Abend, um ca. 20:30 Uhr, traten wir unseren Weg zum McDonalds im Traisenpark an. Den versendeten Gutscheinen via Post, die mir meine Mama mitgegeben hat, sei Dank, war das Abendessen auch sehr günstig. Babsi und ich hatten jeweils ein Happy-Meal. In meinem Sackerl war ein T-Rex als Überraschung, Babsi bekam ein Pferd (gottseidank, ich mag Pferde nicht so… 😉 ). Nur die Größenverhältnisse liesen etwas zu wünschen übrig, war mein T-Rex doch kleiner als Babsis Pferd in aufgerichteter Position…
Nachdem uns John Q – Verzweifelte Wut gelehrt hatte, wie einfach man nicht doch eine Herztransplantation machen kann, gingen wir um 22:30 Uhr schlafen.
Wir konnten bis 04:30 Uhr durchschlafen, bis wir zu einem RD-31C1 (Bei Bewusstsein mit abnormer Atmung) alarmiert wurden. Die Dame war durch einen Wadenkrampf munter geworden, daraufhin wurde ihr schlecht und sie ging auf’s WC. Dort ist sie dann kollapiert. Ihr Allgemeinzustand war im Großen und Ganzen ok, dennoch transportierten wir sie mit dem NAW ins Krankenhaus.
Frei auf Wache um 05:09 Uhr.
Übrigens: Heute um 04:00 Uhr war es so weit: Ich habe meine 280. Stunde am NAW absolviert! Das heißt: Ab sofort könnte ich eigentlich zur Prüfung antreten. Zuvor muss mich mein Praxisanleiter aber noch freigeben.
Praxisstunden: 282
…Sonntag Nacht wäre noch frei!
Ich habe die letzten Tage immer wieder überlegt, am Sonntag (13.04.) Nachtdienst zu machen… Warum ich mich nicht gleich eingetragen habe? Hmm… ich verfolge derzeit die Strategie etwas mehr Freizeit zu gewinnen 😉
Nachdem mich aber Rene gerade angerufen hat und mich wegen des Sonntag Nachtdienstes gefragt hat, konnte ich ja wohl nicht mehr Nein sagen *hehe*
Also hab ich jetzt kommenden Sonntag NAW-Nachtdienst – wieder mit Babsi und Erich (wir sind ja mittlerweile ein eingespieltes Team).
In diesem Moment hab ich auch die Benachrichtigung aus dem Dienstplan bekommen (etwas verändert, ich will hier nicht div. Kollegennamen ohne Einverständnis veröffentlichen):
I-DiPl – Automatische Benachrichtigung von Rene
Es wurde von Rene ein Dienst geändert:
Neuer Eintrag:
Mitarbeiter: Pittl Anna
Dienstkürzel: Nacht NAW Sanitäter 2
Datum: 13.04.2008
Dienstzeit: 18:00-06:00
Fahrzeug: NAW
Dienstart: Ehrenamtlich
Kommentar:
Verantwortlicher 1: Martin
Verantwortlicher 4: Dienstführer _
I-DiPl – Automatische Benachrichtigung von Rene
Voriger Eintrag:
Mitarbeiter: Freier Dienst
Dienstkürzel: Nacht NAW Sanitäter 2
Datum: 13.04.2008
Dienstzeit: 18:00-06:00
Fahrzeug: NAW
Dienstart: Ehrenamtlich
Kommentar:
Verantwortlicher 1: Martin
Verantwortlicher 4: Dienstführer _
Außerdem hab ich heute im Bildungszentrum in St. Pölten bzgl. NFS-Prüfung angerufen.
Nächste Termine sind: Do., 29. Mai, Sa. 28. Juni, Do. 28. August
Ich würde gerne den 28. Juni anvisieren, mal schauen, was Daniel dazu sagt.
Vielleicht? Oder auch nicht? Naja, möglicherweise!
Es geht nach wie vor um den NAW Dienst am 26. April.
Nachdem noch immer nicht ganz klar ist, ob ich diesen NAW Dienst machen können werde – oder nicht – habe ich mich doch wieder für diesen Dienst (war noch frei) eingetragen. Dafür hab ich jetzt mit Daniel eine kleine Abmachung: Da er am Sonntag, 27. April, für den NAW-Dienst eingetragen ist werden wir vielleicht, vielleicht aber auch nicht, kurzfristig tauschen – oder auch nicht 😉
Je nachdem, ob ich arbeiten muss – oder nicht.
Fleißig und stolz
Nach meinen KTW und RTW Diensten letztes Wochenende (Schurl hat in seinem Blog über den Verkehrsunfall Auto – Zug berichtet), war wiedermal ein NAW-Dienst dran:
Sonntag, 16. März 2008, 18:00 Uhr: Dienstwechsel am NAW Stützpunkt St. Pölten.
Nach 2x NACA 4, 2x NACA 2 und 2x Storno der Tagdienstmannschaft beschlossen wir, noch 2x zu fahren (bis 22:00 Uhr) um den 8-Ausfahrten-Schnitt zu halten und dann schlafenzugehen. Soweit zur Theorie 😉
Nachdem wir uns eine Kriegsfilm-Serie, die Tim auf DVD mithatte, angeschaut hatten, war es Zeit für uns Essen zu holen. Am Bahnhofsplatz angekommen und kaum einen Schritt aus dem Auto in Richtung essen gemacht, gingen unsere Pager los: RD-10C4 (Brustschmerzen – normale Atmung > 35) im Stadtgebiet von St. Pölten. Die sonst so aktive Dame kam innerhalb der letzten Woche immer wieder außer Atem und konnte sich nur schwer weiterbewegen. Der EKG-Befund war aber unauffällig, weshalb sie der RTW ins Krankenhaus transportierte.
Also nochmal Essen holen fahren, dann ab auf den Stützpunkt, essen. Thema Nr. 1 beim Essen waren Verkehrsunfälle, im Speziellen “Auto gegen Zug” Unfälle. Irgendwie dürften wir es verschrien haben: Um 20:14 – pünktlich zum Hauptabendprogramm (wir waren uns sowieso noch nicht im Klaren darüber, was wir anschauen wollten), ging der Alarm erneut los: RD-29D2D (Verkehrsunfall – Herausgeschleuderte Person) in der Böheimkirchner Gegend. Nach 9 Minuten waren wir vor Ort. Auf der Straße lag ein jüngerer Mann, der etwas krampfte, ansonsten aber keine offensichtlichen Verletzungen aufwies. Ich war nicht lange draußen auf der Straße, da ich dann begann, im Auto alles für die Intubation vorzubereiten: Medikamente aufziehen, Tubus + Intubationsbesteck herrichten, Beatmungsbeutel, Oxylog vorbereiten, Absaugbereitschaft herstellen…
Obwohl mir die Zeit, in der ich das alles vorbereitet habe ewig vorkam wurde ich zeitgerecht, bis der Patient in den NAW gelanden wurde, fertig und durfte natürlich dann gleich auch bei der Intubation assistieren. Nachdem wir mit allem soweit fertig waren, traten wir den Transport in den Schockraum der Unfall-Erstversorgung des KH St. Pölten an.
Nach dem Einsatz gab es dann auch Lob für mich für meine gelungene Intubations-Assistenz. Man muss wissen, dass das die dritte Intubation war, die ich je miterlebt habe – und diesmal habe ich assistiert und vorbereitet! Danke an alle SAN1, die ich immer wieder damit belästigt habe, mit mir die Schritte bei der Intubation zu üben!
Zurück am Stützpunkt und den NAW ordentlich einsatzbereit machen und Material nachfüllen.
Nachdem wir der Meinung waren, die geforderten zwei Einsätze erfüllt zu haben, wurden wir erneut alarmiert: RD-9E3 (Kreislaufstillstand – Erhängen), wieder mit der selben Mannschaft und dem selben First Responder von vorhin. Als wir eintrafen kam uns ein Sanitäter des RTW’s aber nur mit schüttelndem Kopf entgegen was für uns bedeutete, dass wir nicht mehr benötigt wurden. Der Patient war bereits verstorben. Also wieder zurück nachhause.
Wir wagten uns gegen 22:45 Uhr ins Bett, mit dem Gefühl, eigentlich schon fleißig genug gewesen zu sein heute. Allerdings tippten wir darauf, das wir nochmal aufstehen würden. Im Dienst um 22:45 Uhr schlafen zu gehen und bis um 06:00 Uhr durchzuschlafen wäre zu schön gewesen 😉
Um 02:10 Uhr wurden wir wieder aus den Betten geholt: Ein RTW hatte uns zur Schmerzbergung nachgefordert. Wie das halt mit aufgeweckten NAW-Mannschaften so ist hofften wir, dass die Schmerzbergung gerechtfertigt war und nicht auf die mangelnden Bergungskenntnisse der Mannschaft zurückzuführen war. Nun gut, die Mannschaft hatte die Dame bis in den Tragsessel gebracht. Sie verkrampfte sich aber am ganzen Körper, da sie starke Rückenschmerzen hatte und sich kaum bewegen konnte. Nach einer Infusion mit Neodolpasse waren die Schmerzen zwar nicht weg, aber erträglicher. Wir halfen dem RTW noch beim Transport in ihr Auto und fuhren wieder heimwärts.
Drei Stunden Schlaf blieben uns nach dieser Aktion noch übrig und dann hieß es für mich und Babsi auch schon wieder auf und in die Arbeit….
Praxisstunden: 258 – oder auch 92% – yeah 😉
Nächster Dienst: Mittwoch, 19. März 2008, 18:00 bis 06:00 Uhr mit Basil und Gerhard
Eine seltsame Nacht
Wiedereinmal ist es 18:00 Uhr und die Tagdienstmannschaft beendet ihren Dienst.
Nachdem wir mit dem Autocheck begonnen hatten, hießt es aber um 18:17 Uhr zum ersten Mal: Einsatz! Notfallort war Neulengbach, was für uns eine Anfahrtszeit von 20 Minuten bedeutete. Angefordert war eigentlich ein NAH (=Notarzthubschrauber), aufgrund des Wetters konnte dieser allerdings nicht starten. Also flogen wir (“flogen” ist gar nicht so falsch hier, wenn unser Fahrer Basil ordentlich Gas gibt 😉 ). Berufungscode war RD-33C6 (NAH erforderlich – Anforderung durch Arzt/Schwester oder Versorgungseinrichtung). Berufer war ein prakt. Arzt aus Neulengbach, dessen Patient in seiner Ordination war. Von Schweissanfall und Übelkeit war im SMS die Rede. Während der Anfahrt erfuhren wir etwas von “Verdacht auf Herzinfarkt”. Nun gut. Dort angekommen, fanden wir den Patienten auf dem Boden liegend vor und etwas bewusstseinsgetrübt, aber ansprechbar. Soweit ist das noch nicht außergewöhnlich. Was uns etwas stutzig machte war die Tatsache, dass die Defi-Elektroden aufgeklebt waren – Defibrillationsbereitschaft sieht anders aus ;).
Ich machte mich ans Monitoring. Was mir auffiehl, war die rote Stelle auf seiner Brust. Währenddessen teilten uns der Hausarzt und die RTW-Mannschaft vor Ort schon das Geschehen mit: Der Patient wurde zuvor reanimiert!
Der halbautomatische Defi hatte 3x Schock empfohlen, daraufhin war der Patient wieder zu sich gekommen – inkl. Spontanatmung und Bewusstsein! Sehr ungewöhnlich – aber natürlich gut für unseren Patienten!
Das EKG war ebenso erstaunlich. Auch wenn es etwas ungewöhnlich aussah, so konnten wir
1. keine ST-Hebungen (Zeiten für Herzinfarkt) feststellen und
2. war das EKG erschaunlich “schön” – ich hätte mir ein/mehr Flattern erwartet.
Also schön, mit dieser erstaunlichen Geschichte und dem Patienten im Auto fuhren wir ins KH St. Pölten in den Akutraum. NACA 6.
Kaum hatten wir den Patienten abgegeben, gingen unsere Handys und Pager erneut mit einem Alarm los: RD-22D1 (Person in Zwangslage – Einklemmung mechan. oder maschinell). Eine Person war in einer Pizzaria in Herzogenburg mit der Hand in eine Maschine geraten.
Ich freute mich schon darauf, dort Schurl, Prumi und Christoph zu treffen, die in Herzogenburg RTW-Dienst hatten. Es sollte aber anders kommen, da diese um selben Zeitpunkt auf einem anderen Einsatz waren und so kurzfristig Tanja und Flo einen KTW besetzten.
Während Gerhard (SAN1) und ich hinten den Patientenraum während der Anfahrt wieder halbigs herrichteten, warteten wir auf weitere Informationen und rätselten, in welcher Maschine man in einer Pizzaria stecken bleiben kann. Nachdem kein Storno kam und wir am Einsatzort angekommen waren (die Feuerwehr und 17/405 – KTW aus Herzogenburg waren ebenfalls schon vor Ort), begannen wir etwas zögerlich, uns in die Pizzaria zu begeben. Tatsächlich stand dort ein Mann, der mit den Fingern in eine Gastronomie-Schneidemaschine geraten war. Glücklicherweise nicht auf der schneidenden Seite, sondern auf der anderen. Nachdem der Mann schon etwas blass und schweißig war, gaben wir ihm etwas zur Beruhigung. Die Feuerwehr befreite den Mann danach mit einem hydraulischen Rettungsgerät. Nach vollendeter Rettung traten wir den Transport auf die UEV in St. Pölten an. NACA 3.
Zurück am Stützpunkt und ordentlich das Auto nachrüsten um ca. 20:45 Uhr.
Nach erledigten Mission war es nun Zeit geworden, mir Grey’s Anatomy anzusehen. Leider ist PRO7 ja eine Woche hinten nach und so habe ich leider die Folge, die ich Montag Nacht auf ORF1 verpasst habe wieder nicht gesehen. Was solls. Unser NA von gestern ist übrigens auch Grey’s Anatomy Fan 😉
Um 22:30 Uhr war es dann Zeit für mich ins Bett zu gehen. Die Ruhe sollte aber nicht lange ungestört bleiben, musste ich um 22:38 Uhr schon wieder aufstehen: RD-31C2 im Ortsgebiet von St. Pölten. Der 42-jährige Mann war umgekippt, nachdem er eine Bypass-OP hatte. Er war aber wieder völlig bei Bewusstsein und hatte keine Schmerzen, weshalb ihn der RTW ins Krankenhaus transportierte.
Zurück ins Bett um kurz nach 23:00 Uhr und siehe da – ich konnte bis heute, 06:00 Uhr, durchschlafen!
Zwischenstand: 270 Praxisstunden – fehlen noch 10 bis zu meinen 280!! yeah!
Die Rache für die Nullrunde
Es war ja klar, dass die Nullrunde des Nachtdienstes von vor zwei Wochen nicht “unbestraft” ausgehen sollte.
Nachdem auch die Tagdienstmannschaft nur 2x ausgefahren ist war klar, dass wir da einiges in der Nacht nachzuholen hatten!
Los ging es um 18:15 Uhr mit einer Alarmierung zu Atembeschwerden/Herzbeschwerden. Nachdem wir die Garage verlassen hatten, wurden wir aber schon wieder storniert. Eine diensthabende Ärztin wurde zu diesem Notfall geschickt. Nachdem wir das Krankenhausgelände noch nicht verlassen hatten, waren wir gleich wieder zurück am Stützpunkt.
Kurze Zeit später ging der Alarm wieder los: 18:32 Uhr, Unklares Geschehen/Vermutete Lebensbedrohung im Westen unseres Einsatzgebietes. Bei unserem Eintreffen auf der Ortsstelle Böheimkirchen (der Patient wurde dorthin gebracht), waren auch ein St. Pöltner RTW und ein Böheimkirchner First Responder mit Ärztin vor Ort. Wir waren also überflüssig und fuhren also wieder heim.
Beim Einladen des Oxylogs in den NAW musste ich feststellen, dass dieser nicht mehr zu laden begann (beim Autocheck zuvor war allerdings noch alles ok!). Erich wusste schnell die Lösung und da wir auch eine Sicherung für den Oxylog lagernd hatten, war diese schnell ausgetauscht und der Oxylog wieder einsatzbereit.
Nachdem wir uns mit Essen versorgt hatten und “In den Schuhen meiner Schwester” als unser Abendunterhaltungsprogramm ausgewählt hatten, gingen um 21:15 Uhr Pager und Handy erneut los: Ein Herr mit Brustschmerzen im Herzogenburger Einsatzgebiet. Wir konnten ein tachycardes Vorhofflimmern feststellen und transportierten den Patienten auf die Notfallaufnahme des KH St. Pölten.
Zurück am Stützpunkt um kurz nach 22:00 Uhr, nachrüsten, schlafen gehen um 22:30 Uhr.
Zwei Stunden schlaf war man uns willig, bis wir um 00:32 Uhr zu einem RD-31D1 (Bewusstlosigkeit) gerufen wurden. Am Notfallort angekommen, fanden wir einen etwas teilnahmslosen Herren vor, der lt. Aussagen der Angehörigen gekrampft hatte. Nach der Versorgung vor Ort und die Bergung mittels Bergetuch durch die enge Wohnung konnten wir den Herren kurze Zeit später ins Krankenhaus transportieren.
Wieder zurück, nachrüsten, schlafen gehen um 01:25 Uhr. Nachdem Babsi und ich noch gescherzt haben, dass wir wahrscheinlich bald wieder aufstehen werden, dass wir aber eigentlich schon fleißig genug waren heute Nacht, ging kurz, nachdem das Licht in unserem Schlafraum ausgegangen war, der Alarm wieder los: 01:30 Uhr – Möglicherweise gefährliche Blutung (RD-21B1), Nachforderung durch Fahrzeug vor Ort.
Am Notfallort angekommen war uns allen der Ernst der Lage sehr schnell klar. Eine große Lacke mit einer Mischung aus Erbrochenem und Blut (Blut schaut immer viel aus), war zwischen Gang und WC, der Herr lag am Boden und hatte einen Blutdruck von 90/50.
Der Patient war soweit schon vom RTW versorgt, wir haben vor Ort einen ven. Zugang gelegt, danach in unseren NAW gebracht und dort noch einen Zugang (am Hals) gestochen, an der wir eine Voluven-Infusionslösung anhängten.
Danach traten wir raschest den Transport in den Akutraum der 3. Med. an.
Verdachtsdiagnose: Gastrointestinale Blutung = Blutverlust in den Bereich des Verdauungstraktes
Um ca. 02:30 sind wir wieder ins Bett und haben noch 3,5 Stunden Schlaf genossen, bevor der Dienst vorbei war.
Praxisstunden: 246