Es ist wiedermal Sonntag, 08:00 Uhr früh am NAW-Stützpunkt. Herta und ich treffen als erste der Tagdienstmannschaft gemeinsam ein. Nach etwas Morgenplauderei, war dann um ca. 08:30 Uhr auch schon die Zeit für unseren ersten Einsatz: RD-32D1 (Unklares Geschehen-Vermutete Lebensbedrohung)
Ein vorbeifahrender Autofahrer hat auf der A1 auf einem Pannenstreifen jemanden am Lenkrad liegen sehen, konnte aber nicht stehenbleiben und hat deshalb den Notruf gewählt. Beschrieben wurde uns der Standort in der Nähe der Betriebsumkehr Haindorf (Fahrtrichtung Salzburg von St. Pölten aus). Also machten wir uns auf den Weg dort hin. Der St. Pöltner RTW fuhr inzwischen in Richtung Wien auf die Autobahn auf, um auch in die andere Richtung zu suchen.
Bei der Betriebsumkehr angekommen, konnten wir dort kein Auto ausmachen. Auch bei der Rückfahrt in die andere Fahrtrichtung, war niemand auf einem Lenkrad hängend und am Pannenstreifen stehend zu finden.
Auch der St. Pöltner RTW fand in die andere Fahrtrichtung niemanden.
Somit also offizielles Einsatz-AUS.
Es ist natürlich mögilch, dass der Fahrer einfach nur etwas im Auto gesucht hat, dass diesen Eindruck geweckt hatte.
Zurück am Stützpunkt um kurz nach 09:00 Uhr.
Danach war es Zeit für eine Mannschafts- und Autoservicerunde. Die Notärztin der letzten 24 Stunden, Christine, haben wir zum Bahnhof gebracht, der NAW musste getankt werden und nicht zuletzt haben wir uns mit Frühstück versorgt.
Wieder am Stützpunkt, holte uns ein weiterer Alarm vom Frühstück weg: RD-17D1 (Sturz/Absturz-Gefährliche Körperregion)
Ein Herr, der angab bereits 2 Liter Wein getrunken zu haben (es war 10:00 Uhr), war gestürtzt und mit dem Kopf gegen eine Kante gefallen. Er hatte eine ca. 4 cm lange Rissquetschwunde am Kopf. Nach der Erstversorgung transportierte ihn der RTW in das nicht weit entfernte Krankenhaus.
Auf die Frage, welche NACA-Einstufung der betrunkene Herr denn bekommen würde, bekam Herbert als Antwort: “NACA? Das war NACA -1!”. Sehr amüsant 🙂
Nachdem wir dann um ca. 11:00 Uhr unser Frühstück abgeschlossen hatten und auch die Sonne schon unser Plätzchen draußen schön bestrahlte, war es Zeit für eine Runde “in der Sonne sitzen”. Nachdem uns nach ca. einer halben Stunde ziemlich heiß geworden war, gingen wir wieder hinein um uns etwas abzukühlen.
Unser Hunger war zu Mittag noch nicht sehr ausgeprägt, weshalb wir erst um 14:00 Uhr zu Kurti’s Kebap (ein Geheimtipp!) fuhren um uns mit Kebap, Fladenbrot und Pizza zu versorgen.
Nachmittag legten wir dann noch eine weitere Runde in der Sonne ein. Da es dann auch schon etwas fad wurde, entschlossen wir, Trivial Pursuit zu spielen (recht viel mehr Spiele sind sowieso nicht am Stützpunkt 😉 ). Peter versorgte uns in der Zwischenzeit noch mit einem Liter Eis.
Die Zeit verging so wesentlich schneller und bald war es auch schon 18:00 Uhr geworden und unser Dienst vorbei. Durch den Aufenthalt in der Sonne haben wir einiges an Farbe bekommen, mein rechter Unterarm und Herta sogar etwas zu viel – wir wurden etwas rot. So viel zum Thema “Selbstschutz” im NAW-Dienst 😉