Die Rache für die Nullrunde

Es war ja klar, dass die Nullrunde des Nachtdienstes von vor zwei Wochen nicht “unbestraft” ausgehen sollte.
Nachdem auch die Tagdienstmannschaft nur 2x ausgefahren ist war klar, dass wir da einiges in der Nacht nachzuholen hatten!
Los ging es um 18:15 Uhr mit einer Alarmierung zu Atembeschwerden/Herzbeschwerden. Nachdem wir die Garage verlassen hatten, wurden wir aber schon wieder storniert. Eine diensthabende Ärztin wurde zu diesem Notfall geschickt. Nachdem wir das Krankenhausgelände noch nicht verlassen hatten, waren wir gleich wieder zurück am Stützpunkt.

Kurze Zeit später ging der Alarm wieder los: 18:32 Uhr, Unklares Geschehen/Vermutete Lebensbedrohung im Westen unseres Einsatzgebietes. Bei unserem Eintreffen auf der Ortsstelle Böheimkirchen (der Patient wurde dorthin gebracht), waren auch ein St. Pöltner RTW und ein Böheimkirchner First Responder mit Ärztin vor Ort. Wir waren also überflüssig und fuhren also wieder heim.

Beim Einladen des Oxylogs in den NAW musste ich feststellen, dass dieser nicht mehr zu laden begann (beim Autocheck zuvor war allerdings noch alles ok!). Erich wusste schnell die Lösung und da wir auch eine Sicherung für den Oxylog lagernd hatten, war diese schnell ausgetauscht und der Oxylog wieder einsatzbereit.

Nachdem wir uns mit Essen versorgt hatten und “In den Schuhen meiner Schwester” als unser Abendunterhaltungsprogramm ausgewählt hatten, gingen um 21:15 Uhr Pager und Handy erneut los: Ein Herr mit Brustschmerzen im Herzogenburger Einsatzgebiet. Wir konnten ein tachycardes Vorhofflimmern feststellen und transportierten den Patienten auf die Notfallaufnahme des KH St. Pölten.

Zurück am Stützpunkt um kurz nach 22:00 Uhr, nachrüsten, schlafen gehen um 22:30 Uhr.

Zwei Stunden schlaf war man uns willig, bis wir um 00:32 Uhr zu einem RD-31D1 (Bewusstlosigkeit) gerufen wurden. Am Notfallort angekommen, fanden wir einen etwas teilnahmslosen Herren vor, der lt. Aussagen der Angehörigen gekrampft hatte. Nach der Versorgung vor Ort und die Bergung mittels Bergetuch durch die enge Wohnung konnten wir den Herren kurze Zeit später ins Krankenhaus transportieren.

Wieder zurück, nachrüsten, schlafen gehen um 01:25 Uhr. Nachdem Babsi und ich noch gescherzt haben, dass wir wahrscheinlich bald wieder aufstehen werden, dass wir aber eigentlich schon fleißig genug waren heute Nacht, ging kurz, nachdem das Licht in unserem Schlafraum ausgegangen war, der Alarm wieder los: 01:30 Uhr – Möglicherweise gefährliche Blutung (RD-21B1), Nachforderung durch Fahrzeug vor Ort.

Am Notfallort angekommen war uns allen der Ernst der Lage sehr schnell klar. Eine große Lacke mit einer Mischung aus Erbrochenem und Blut (Blut schaut immer viel aus), war zwischen Gang und WC, der Herr lag am Boden und hatte einen Blutdruck von 90/50.
Der Patient war soweit schon vom RTW versorgt, wir haben vor Ort einen ven. Zugang gelegt, danach in unseren NAW gebracht und dort noch einen Zugang (am Hals) gestochen, an der wir eine Voluven-Infusionslösung anhängten.
Danach traten wir raschest den Transport in den Akutraum der 3. Med. an.
Verdachtsdiagnose: Gastrointestinale Blutung = Blutverlust in den Bereich des Verdauungstraktes
Um ca. 02:30 sind wir wieder ins Bett und haben noch 3,5 Stunden Schlaf genossen, bevor der Dienst vorbei war.

Praxisstunden: 246

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