Wir sind gefahren, und gefahren und gefahren….Insgesamt hatten wir 8 Ausfahrten in meinem 9. Dienst, davon 4 nach Mitternacht.
Los ging es um 19:40 mit der Alamierung “Blutzuckerentgleisung” da der Patient bekannter Diabetiker war. Wir waren etwas schneller als der RTW und fanden einen älteren Herren in der Garage am Boden liegend vor. Es war bewusstlos und hatte Schaum vor dem Mund. Nach Aussagen der Angehörigen gingen sie nachschauen, da sie sich gewundert haben wo der Mann so lange bleibt. Wir gingen also lt. diesen Aussagen davon aus, dass der Patient ca. 2 Stunden am kalten Boden gelegen ist. Dies bestätigte sich durch seine Körperthemaratur von 31.4 Grad. Blutzuckerentgleisung konnten wir keine feststellen, da seine Blutzuckerwerte normal waren. Wir konnten allerdings bei der genauen Inspektion einen hängenden Mundwinkel und einen Herdblick vernehmen, wodurch wir die Verdachtsdiagnose Schlaganfall stellten. Wir brachten den Patienten in unseren Notarztwagen, wo wir intubierten und dann den Transport ins Krankenhaus antraten. Nachdem wir in dieser Nacht noch des öfteren die 3. Medizinische Abteilung – Notfallambulanz des KH St. Pölten aufsuchten wurde uns mitgeteilt, dass sich unsere Verdachtsdiagnosen “Schlaganfall und Hypothermie” bestätigten und außerdem bei dem Patientent eine Kohlenmonoxidvergiftung festgestellt wurde (durch das Auto in der Garage, das aber nicht mehr am laufen war, als wir eintrafen).
Einsatz Nr. 2 um 21:00 Uhr war am nördlichen Ende unseres Einsatzgebietes. Ein 17-jähriger Bursche ist zusammengebrochen. Vor Ort konnten wir herausfinden, dass bei ihm Leukämie festgestellt wurde. Sein Zustand war aber soweit stabil, als dass ihn der RTW ins Krankehaus Tulln transportieren konnte und wir wieder “Frei über Funk” waren.
Nach einem kurzen Stopp am Stützpunkt wurden wir um ca. 22:30 zu einer bewusstlosen Person am Bahnhof St. Pölten alamiert. Als wir eintrafen, fanden wir einen krampfenden Patienten vor. Die Polizei war auch schon vor Ort, kannte den Herren aber leider auch nicht. Nachdem wir keine Personalien bei dem Herren finden konnten, transportieren wir eben eine namenlosen Patienten ins Krankenhaus.
Um 23:40 ging es weiter nach Hochstrass, das etwa 40 – 50 Kilometer von St. Pölten entfernt ist. Allerdings liegt Hochstrass direkt an der A21 d.h. wir hatten freie Fahrt auf der Autobahn. Kaum eingetroffen mussten wir aber feststellen, dass unsere Dienste hier nicht von Nöten waren. Obwohl wir nur ca. 5 Minuten vor Ort waren, waren wir insgesamt fast eine Stunde unterwegs.
Ich hatte nicht die Gelegenheit aus dem Auto am Stützpunkt auszusteigen, da es gleich weiter ging zu einem bewusstlosen Mädchen im Stadtgebiet St. Pölten. Der RTW vor Ort hatte allerdings schon alles unter Kontrolle, weshalb wir wieder zurück zum Stützpunkt fuhren.
Um ca. 01:30 wurden wir zu Herzschmerzen alarmiert, der Arzt vor Ort stornierter uns allerdings bei der Anfahrt.
Nun war es endlich Zeit schlafen zu gehen. In der Hoffnung etwas Schlaf zu finden verzog ich mich in meinen Schlafraum und konnte bis 06:30 durchschlafen.
Zu dieser Zeit weckte mich mein Pager zu einem Asthmaanfall. Der Anfall an sich war schon vorbei, allerdings hatte der Patient nach wie vor Atemschwierigkeiten, weshalb wir uns entschlossen ihm im Notarztwagen zu transportieren. Kaum eingeladen, und fertig zum Start kam von der Leitstelle die Anfrage, ob wir einen weitern Notfall übernehmen können. Da der Patient on Board war transportierten wir diesen natürlich ins Krankenhaus und begaben uns dann zur Anfahrt zum nächsten Notfall. Wir wurden allerdings storniert und waren um ca. 07:30 Uhr zurück am Stützpunkt.
Um 08:00 Uhr war der Dienst zu Ende und ich begab mich in den Notfallsanitäterkurs. Da der Notarzt mit dem ich Nachtdienst hatte auch gleichzeitg unser Vortragender an diesem Tag im Kurs war, war ich nicht die einzige, die zu spät kam 😉