Wissen, wann es genug ist…

Fleißig waren wir, in Dienst Nr. 7

17:55: Fünf Minuten vor Dienstübergabe läuten die Pager. Da die Nachtmannschaft schon komplett ist, geht es somit gleich los für uns. Der Notartzwagen in Krems ist nicht verfügbar, somit müssen wir den Notfall übernehmen. Der Notfallort ist außerhalb unseres Einsatzgebietes, deshalb dauert es einige Zeit, bis wir eintreffen. Wir fahren zu einer Einweisung eines Arztes mit der Begründung Dyspnoe (Atemnot). Noch während der Anfahrt erhalten wir einen Anruf des Fahrzeuges vor Ort, dass der Patient reanimationspflichtig wurde und bereits mit Reanimation begonnen wurde. Ein ortsansässiger Arzt trifft währenddessen ebenfalls am Notfallort ein. Als wir eintreffen, ist die Reanimation bereits voll im Gange und der Patient auch schon intubiert. Wir reanimieren also einige Zeit, müssen aber letztendlich die Reanimation beenden. Aussichtslos. Aufgrund der zahlreichen Vorerkrankungen des Patienten sicher auch eine Erlösung für ihn.

19:00 Uhr: Zurück am Stützpunkt (=”Frei auf Wache”)

20:00 Uhr: Alamierung “Unklares Geschehen – Vermutete Lebensbedrohung” am Bahnhof St. Pölten. Tatsächlich finden wir eine bewusstlose Person, in der Bahnhofshalle liegend, vor. Auch die Polizeit ist schnell vor Ort. Da wir keine Personalien finden können, transportieren wir eben einen für uns namenlosen Herren in das Krankenhaus.

20:30 Uhr: Die RTW-Mannschaften der Bezirksstelle St. Pölten rufen an und laden uns auf ein Raclette ein. Wunderbar, wir sind noch nicht zum Essen gekommen!

22:00 Uhr: Nachdem wir gemeinsam auf der BzSt. gegessen haben, gehen unsere Pager erneut los. Wieder: Bewusstlose Person am Bahnhof. Das selbe nochmal, nur mit dem Unterschied, dass die Polizei eine Geldbörse des Patienten in seiner Tasche finden konnte und wir wissen, wie dieser Mann heißt.

22:30 Uhr: Zurück am Stützpunkt.

23:30 Uhr: Eine Dame mit luxierter Hüfte hat solche Schmerzen, dass die Mannschaft vor Ort einen Notarztwagen zur Schmerztherapie nachfordert. Der Einsatz ist etwas mühsam, da sowohl die Patientin, als auch ihr Mann/Lebensgefährte sehr unkooperativ und unfreundlich sind. Während wir der Patientin ein Schmerzmittel verabreichen, erkundigt sich die Leitstelle nach unserem Status. Es gibt einen Kindernotfall im St. Pölten.

00:00 Uhr: Wir treffen beim Kindernotfall ein. Ein 2 Monate altes Kind, mit Atempausen lt. Mutter. Bei unserem Eintreffen ist das Kind allerdings sehr rosig und es schreit. Da die Kinderabteilung sowieso gleich neben unserem Stützpunkt liegt, entscheiden wir uns, das Kind im Notarztwagen mitzunehmen.

Um 00:30 Uhr sind wir wieder “Frei auf Wache”, um 01:30 Uhr gehen wir schlafen. In der Hoffnung, nicht geweckt zu werden – was auch geschieht.

Aktueller Stand: 84 von 280 Praxisstunden am NAW = 30% 🙂

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