Nach meinen KTW und RTW Diensten letztes Wochenende (Schurl hat in seinem Blog über den Verkehrsunfall Auto – Zug berichtet), war wiedermal ein NAW-Dienst dran:
Sonntag, 16. März 2008, 18:00 Uhr: Dienstwechsel am NAW Stützpunkt St. Pölten.
Nach 2x NACA 4, 2x NACA 2 und 2x Storno der Tagdienstmannschaft beschlossen wir, noch 2x zu fahren (bis 22:00 Uhr) um den 8-Ausfahrten-Schnitt zu halten und dann schlafenzugehen. Soweit zur Theorie 😉
Nachdem wir uns eine Kriegsfilm-Serie, die Tim auf DVD mithatte, angeschaut hatten, war es Zeit für uns Essen zu holen. Am Bahnhofsplatz angekommen und kaum einen Schritt aus dem Auto in Richtung essen gemacht, gingen unsere Pager los: RD-10C4 (Brustschmerzen – normale Atmung > 35) im Stadtgebiet von St. Pölten. Die sonst so aktive Dame kam innerhalb der letzten Woche immer wieder außer Atem und konnte sich nur schwer weiterbewegen. Der EKG-Befund war aber unauffällig, weshalb sie der RTW ins Krankenhaus transportierte.
Also nochmal Essen holen fahren, dann ab auf den Stützpunkt, essen. Thema Nr. 1 beim Essen waren Verkehrsunfälle, im Speziellen “Auto gegen Zug” Unfälle. Irgendwie dürften wir es verschrien haben: Um 20:14 – pünktlich zum Hauptabendprogramm (wir waren uns sowieso noch nicht im Klaren darüber, was wir anschauen wollten), ging der Alarm erneut los: RD-29D2D (Verkehrsunfall – Herausgeschleuderte Person) in der Böheimkirchner Gegend. Nach 9 Minuten waren wir vor Ort. Auf der Straße lag ein jüngerer Mann, der etwas krampfte, ansonsten aber keine offensichtlichen Verletzungen aufwies. Ich war nicht lange draußen auf der Straße, da ich dann begann, im Auto alles für die Intubation vorzubereiten: Medikamente aufziehen, Tubus + Intubationsbesteck herrichten, Beatmungsbeutel, Oxylog vorbereiten, Absaugbereitschaft herstellen…
Obwohl mir die Zeit, in der ich das alles vorbereitet habe ewig vorkam wurde ich zeitgerecht, bis der Patient in den NAW gelanden wurde, fertig und durfte natürlich dann gleich auch bei der Intubation assistieren. Nachdem wir mit allem soweit fertig waren, traten wir den Transport in den Schockraum der Unfall-Erstversorgung des KH St. Pölten an.
Nach dem Einsatz gab es dann auch Lob für mich für meine gelungene Intubations-Assistenz. Man muss wissen, dass das die dritte Intubation war, die ich je miterlebt habe – und diesmal habe ich assistiert und vorbereitet! Danke an alle SAN1, die ich immer wieder damit belästigt habe, mit mir die Schritte bei der Intubation zu üben!
Zurück am Stützpunkt und den NAW ordentlich einsatzbereit machen und Material nachfüllen.
Nachdem wir der Meinung waren, die geforderten zwei Einsätze erfüllt zu haben, wurden wir erneut alarmiert: RD-9E3 (Kreislaufstillstand – Erhängen), wieder mit der selben Mannschaft und dem selben First Responder von vorhin. Als wir eintrafen kam uns ein Sanitäter des RTW’s aber nur mit schüttelndem Kopf entgegen was für uns bedeutete, dass wir nicht mehr benötigt wurden. Der Patient war bereits verstorben. Also wieder zurück nachhause.
Wir wagten uns gegen 22:45 Uhr ins Bett, mit dem Gefühl, eigentlich schon fleißig genug gewesen zu sein heute. Allerdings tippten wir darauf, das wir nochmal aufstehen würden. Im Dienst um 22:45 Uhr schlafen zu gehen und bis um 06:00 Uhr durchzuschlafen wäre zu schön gewesen 😉
Um 02:10 Uhr wurden wir wieder aus den Betten geholt: Ein RTW hatte uns zur Schmerzbergung nachgefordert. Wie das halt mit aufgeweckten NAW-Mannschaften so ist hofften wir, dass die Schmerzbergung gerechtfertigt war und nicht auf die mangelnden Bergungskenntnisse der Mannschaft zurückzuführen war. Nun gut, die Mannschaft hatte die Dame bis in den Tragsessel gebracht. Sie verkrampfte sich aber am ganzen Körper, da sie starke Rückenschmerzen hatte und sich kaum bewegen konnte. Nach einer Infusion mit Neodolpasse waren die Schmerzen zwar nicht weg, aber erträglicher. Wir halfen dem RTW noch beim Transport in ihr Auto und fuhren wieder heimwärts.
Drei Stunden Schlaf blieben uns nach dieser Aktion noch übrig und dann hieß es für mich und Babsi auch schon wieder auf und in die Arbeit….
Praxisstunden: 258 – oder auch 92% – yeah 😉
Nächster Dienst: Mittwoch, 19. März 2008, 18:00 bis 06:00 Uhr mit Basil und Gerhard