Krankenhauspraktikum – Tag 1

Heute war mein erster Tag des Krankenhauspraktikums auf der NFA (=Notfallaufnahme) im Krankenhaus St. Pölten.
40 Stunden Krankenhauspraktikum müssen wir bis zur Prüfung absolvieren, ca. 10 davon hab ich mit heute schon hinter mir.
Jetzt bin ich endlich zuhause. Erschöpft, aber glücklich.

Nachdem ich mein Dienstgewand (in babyblau) in der Früh bekommen hatte, ging’s auch schon los!

Es ist wirklich wahnsinnig interessant, einmal die andere Seite im Krankenhaus kennenzulernen. Im Rettungsdienst endet die Angelegenheit im Krankenhaus mit der Übergabe des Patienten im Triageraum. Jetzt aber die Chance zu haben, die Leute, Abläufe und Gerätschaften dort als Teil des Ganzen miterleben zu können, ist wirklich eine tolle Erfahrung.
Die Leute auf der NFA, die ich bis jetzt nur flüchtig kannte, sind auch alle sehr in Ordnung und nett und vor allem geduldig, wenn man etwas nicht gleich findet 😉
Zwar war ich natürlich am Anfang noch sehr orientierungslos (wo ist was? wer ist wer?), aber das ist ja wohl auch klar 🙂

Morgen geht’s weiter!

Es geht weiter

Erst am 17. September habe ich meinen nächsten (Nacht-) Dienst am NAW. Dann ist schon wieder über ein Monat seit meinem letzten Dienst vergangen – Wahnsinn! In der letzten RK NAW-Woche konnte ich leider keinen Dienst machen, da ich auf Urlaub war…
Diesen Mittwoch, am 5. September, geht um 19:00 Uhr der Theoriekurs weiter. Ich bin also ab diesem Mittwoch bis ca. Anfang Dezember nahezu jeden Mittwoch Abend und Sonntag verplant…

1, 2, 3 – ich bin frei

Naja, fast frei. Ich bin nur jetzt, nachdem ich drei Dienste am NAW mit meinem mir zugeteilten Praxisanleiter gemacht habe, nicht mehr an ihn gebunden wenn ich Dienst machen will, sondern darf mich anderen Praxisanleitern auch fahren.
Von gestern (sprich: Donnerstag, 09. August 2007) 18:00 Uhr, bis heute (Freitag, 10.06.2007) 06:00 Uhr habe ich meinen dritten Dienst absolviert.
3x sind wir ausgefahren und haben versorgt, 1x haben wir transportiert.
Einsatz Nr. 1 war eine Frau, die einen Krampfanfall gehabt hat. Bei unseren Eintreffen war aber alles schon wieder vorbei. Ihr war nur sehr übel und sie hatte stechende, starke Kopfschmerzen. Da wir sowieso zu unserem Stützpunkt im Krankenhaus zurück mussten, nahmen wir die Frau gleich mit.

Einsatz Nr. 2 war ebenfalls eine Frau, die schwere Atemstörungen hatte. Nach einer kurzen Versorgung übergaben wir die Patientin aber an den RTW, da wir zu einer (vermutlichen) Reanimation weitergeschickt wurden.
Der Herr schnappte nach Luft, war auch nicht ansprechbar, obwohl wach. Die Blutzuckermessung ergab einen Wert von 28. Nach der Gabe von Glukose war der Mann wieder vollständig bei sich und konnte wieder normal mit uns reden.
Einsätze, die aufgrund von Unterzuckerung erfolgen, gehen oft so aus.

Um 02:00 Uhr war dann alles vorbei. Wir erledigten die Dokumentation und füllten das verbrauchte Material im Notarztwagen nach. Dann konnten wir endlich schlafen gehen und durfen auch den Rest der Nacht durchschlafen.

Dienst Nr. 2

Dienst Nr. 2 am NAW ist vorbei und naja, das war diesmal ein toller Einblick in das, wie der Dienst am NAW oft abläuft: Viele Ausfahrten, wenig Transporte.

Die ersten drei Ausfahrten, bei denen wir jeweils an den RTW zum Transport übergeben haben, waren in der Zeit von 18:30 bis 21:00 Uhr.
Um 22:30 Uhr ungefähr kam Einsatz Nr. 4. Dies war der erste Einsatz in diesem Dienst, bei dem wir transportiert haben. Eine ältere Dame mit Vorhofflimmern. Und das sollte auch der letzte Transport für den Rest des Dienstes bleiben.
Schlafen gegangen bin ich um 00:30 Uhr, durchgeschlafen habe ich bis 06:30 Uhr, dann kam noch ein Einsatz: Diesmal fast außerhalb unseres Einsatzgebietes. Nachdem wir den Weg durch den Baustellenbereich auf der Autobahn bei Böheimkirchen hinter uns hatten, wurden wir kurz nach der Abfahrt durch das Fahrzeug vor Ort storniert. Also wieder heimwärts fahren. Um 07:40 Uhr waren wir wieder am Stützpunkt, dann mussten wir noch ein bisschen zusammenräumen und um 08:00 Uhr wurde der Dienst an den ASBÖ übergeben.

Dienst Nr. 2 am NAW in Zahlen:
Dienstzeit: Freitag, 27. Juli 2007, 18:00 Uhr bis Samstag, 28. Juli 2007, 08:00 Uhr
5 Ausfahrten davon:
=> 3x Übergabe an RTW
=> 1x Storno durch Fahrzeug vor Ort
=> 1x Transport

Aktueller Stand: 26 von 280 Praxisstunden am NAW, also fast 10%
Mein dritter und letzter Dienst, den ich mit meinem Praxisanleiter machen muss, wird am 9. August sein.

Mein nächster Dienst

Yeah! Ein Dienst am 27. Juli ist am Notarztwagen freigeworden d.h. ich kann mit meinem Praxisanleiter Dienst machen! Das ist dann zweite Dienst von dreien, die ich zu Beginn mit ihm machen muss. Dann werd ich für alle anderen auch freigegeben d.h. ich bin nicht mehr nur an ihn für meine Dienste gebunden.
Ich hoffe, der Dienst am 9. August kommt zustande – dann hab ich die ersten drei Dienste schneller geschafft als erwartet!
Heute hab ich mit zwei Freunden Dienst am RTW bei uns in Herzogenburg. Ich werd mir vorsichtshalber zwei Reserve-Polos einpacken. Es ist ja schon ohne sich zu bewegen heiß genug!

Was kann ich froh sein…

…so schnell einen Termin für meinen ersten Dienst bekommen zu haben! Pfuh… Einige meiner Kollegen sind nicht so schnell.

In St. Pölten wird die Praxiszeit auch noch dazu dadurch erschwert, dass abwechselnd das Rote Kreuz und der Samariterbund für je eine Woche den NAW stellen. Das heißt, dass wir sowieso nur alle zwei Wochen überhaupt die Möglichkeit haben, am NAW zu fahren. Und die ersten drei Dienste sind wir von unserem Praxisanleiter abhängig…
Ich hab mittlerweile schon einen Termin für meinen zweiten Dienst am NAW – der 9. August (wieder Nachtdienst) wird es sein!

Der erste Dienst am NAW

So schnell geht es und der erste Dienst ist auch schon wieder vorbei…
Gestern um 18:00 war Dienstantritt… Nach fast zwei Stunden Auto-Check (Wo ist was? Ist alles da? Funktioniert alles oder gibt es Mängel?) war es an der Zeit etwas gegen unseren Hunger zu tun.
Gesagt getan. Ein kurzer Auflug in die Innenstadt und wir waren versorgt. Auf dem Rückweg mussen wir kurz bei einer Tankstelle halten um eine Glühbirne für unseren Notartzwagen zu kaufen.
Zurück auf dem Stützpunkt, beschlossen unser Notarzt und der “1er Sani” (= verantwortlicher Sanitäter und Transportführer), sich das Fußballmatch Österreich – Gambia anzusehen.
Naja, ich als nicht Fußball-Fan habe das akzeptiert, aber ich muss zugeben, nach einer halben Stunde wird es wirklich interessant!
Innerlich bestand natürlich mein Wunsch nach einem Einsatz, da ich mir das Spiel nicht die ganze Zeit lang anschauen wollte…
Und siehe da: Um ca. 21:30 läuteten auch schon unsere Pager und das Dienst-Handy.
Ein 11-jähriger Bub ist zuhause zusammengebrochen. Auf gehts!
Nach einer kurzen Fahrt, waren wir auch schon am Ziel angekommen. Ich musste mit Entsetzen feststellen, dass das EKG-Gerät doch schwerer als vermutet ist – vor allem, wenn man es im Laufschritt in den 3. Stock befördern muss.
Der Bub war glücklicherweise schon wieder bei Bewusstsein. Nach einer EKG-Aufzeichnung und Check durch den Arzt wurde der Transport für den RTW in Krankenhaus angeordnet.
Wir, der Notarztwagen, waren somit wieder “Frei über Funk” und fuhren wieder nach Hause.

Nachdem die Formalitäten (Protokoll ausfüllen usw.) erledigt waren, gönnten wir uns eine Pause. Es sollte aber nur von kurzer Dauer sein. Es dauerte vielleicht 20 Min. und schon läuteten erneut Pager und Handy.
Alamierung: RD-9E2 heißt: Kreislaufstillstand vermutet-Schnappatmung
Diesmal dauert unsere Anfahrt etwas länger, da das Ziel außerhalb des Stadgebietes von St. Pölten war.
Auch diesmal war die Patientin ein Kind, welches allerdings wieder atmete.
Aufgrund der Vorgeschichte entschieden wir uns, das Kind selbst ins Krankenhaus zu transportieren.

Um 00:10 waren wir wieder zurück auf unserem Stützpunkt.
Nach der Dokumentation entdeckten wir eine Sendung auf ORF1, die noch keiner von uns kannte: “Silent Cooking” – Es wird gekocht. Dabei gibt es nur Hintergrundmusik, niemand spricht.
Nachdem diese Sendung, die uns in den Bann gezogen hatte, vorbei war, war es auch für uns an der Zeit schlafen zu gehen – in der Hoffnung, ein bisschen Schlaf zu finden und nicht bald wieder aufstehen zu müssen.
Die Zeit verging schnell, bald war es 06:00 Uhr und somit der Dienst auch schon wieder vorbei…

Aktueller Praxisstunden-Ausbildungsstand: 12 von 280
sprich: 4,2% erledigt.

Geschafft!

Gestern war der Tag, auf den wir alle sehnsüchtig gewartet haben: Der Tag der Zwischenprüfung!

Nach 9 Stunden Theorie über Pharmakologie, um 17:30 Uhr, war es dann endlich so weit: Der theoretische Teil ging los. 25 Fragen von der Glasgow Coma Scale über SHT-Trias, AV-Block III. Grades, Pulsoxymetrie, EKG und das Nervensystem war alles dabei.
Der praktische Teil, Reanimation, war dann eigentlich nur mehr die Zugabe obwohl es noch immer komisch ist, nach der neuen Lehrmeinung zu reanimieren.
So, ich habe bestanden und darf nun endlich mit meinen Praxisstunden am NAW und dem Krankenhauspraktikum loslegen!